"Die Kom­mu­ni­ka­tion im Team ist super" Interview mit Annika Hamrol, Referendarin in Berlin

Annika Hamrol ist Referendarin im Immobilienrechts-Team bei Luther in Berlin. Im Interview erzählt sie von ihren Anfängen in der Kanzlei und erklärt, warum Gespräche gegen Stress helfen können.

 
Frau Hamrol, Sie haben in diesem Jahr die Anwaltsstation bei Luther in Berlin absolviert. Sie haben bereits als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Kanzlei angefangen. Wie kam es dazu? 

Annika Hamrol: Ich habe als Studentin nebenbei in einer kleineren Kanzlei für Bau- und Architektenrecht gearbeitet. Nach dem ersten Examen wollte ich dann aber ein bisschen mehr arbeiten und habe mich nach neuen Jobs umgeschaut. Eine Freundin von mir hatte zu der Zeit bei Luther im Immobilienrecht gearbeitet und mir von ihrem Job dort erzählt. Das klang ziemlich spannend und passte auch zu dem, was ich vorher gemacht habe. Ich habe mich dann auf ihre Empfehlung hin beworben – mit Erfolg. Mir gefiel es dann so gut, dass ich für die Anwaltsstation geblieben bin. Mittlerweile bin ich in der Wahlstation angekommen, die ich auch bei Luther mache.

Wie lief der Einstieg in die Kanzlei? 

Am Anfang wurde ich von einer Kollegin an die Hand genommen, die mich eingewiesen und mir alles erklärt hat. Nach der Einführung ging es relativ schnell an die Praxis. In meiner zweiten Woche habe ich schon an einer ziemlich umfangreichen Recherche mitgewirkt, bei der es um viele mir bis dato unbekannte Rechtsprobleme ging. Deswegen war ich ziemlich aufgeregt und hatte zuerst kein gutes Gefühl – durch die super Kommunikation im Team lief dann aber alles ganz entspannt ab. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und war schnell ins Team integriert.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag von Ihnen aus? 

Die Arbeitstage sind sehr unterschiedlich. Meistens arbeite ich aber an Schriftsätzen oder an Recherchen. Ich bekomme meine Aufgaben von den Kollegen, etwa per Email, oder ich melde mich selbständig, wenn ich freie Kapazitäten habe. Meistens besprechen wir die Aufgaben zuvor noch und die Kollegen geben mir Hintergrundinformationen, die ich für die Bearbeitung benötige. 

Wie ist der Umgang mit den anderen Referendaren, den Associates und den Partnern bei Luther? 

Unter den Referendaren und Azubis ist der Umgang untereinander sehr nett und locker. Mit den Associates ist es eigentlich ähnlich. Natürlich ist die Distanz anfangs eine andere als zu den anderen Referendaren, man lernt sich aber schnell besser kennen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen etwa ist man häufig per Du.

Zu den Partnern innerhalb meines Teams habe ich ein sehr respektvolles und gutes Verhältnis. Ich kann mit meinem Ausbilder über alles reden, genauso wie mit der anderen Partnerin in unserem Team. Ehrlich gesagt war ich ein bisschen überrascht, wie angenehm der Umgang ist. Man kennt ja die Geschichten, wie es angeblich in Großkanzleien zugehen soll. Das ist in meinem Team zum Glück nicht so. 

Welche Unterstützung erhält man als Referendar bei Luther, auch im Hinblick auf das zweite Staatsexamen? 

Es gibt für alle Referendare einen kostenlosen Klausurenkurs. Am wichtigsten ist für mich aber die zeitliche Flexibilität, die ich während des Referendariats hatte. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich wegen der Arbeit in der Kanzlei zu wenig Zeit zum Lernen habe. Während Corona haben sich beispielsweise oft AG-Termine verschoben und sind mit den Arbeitszeiten kollidiert, was aber zu keinem Zeitpunkt ein Problem war. Hier waren die Kollegen sehr verständnisvoll. Eigentlich wurde meinen Wünschen zur zeitlichen Einteilung immer ohne Diskussion entsprochen. 

Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie morgens in die Kanzlei fahren? 

Auf die Kollegen. Die Stimmung untereinander ist einfach super und ich fühle mich sehr wohl. Das war schon so, als ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin angefangen habe. Bis heute hat sich das nicht geändert. Und auf den Kaffee! Der ist wirklich super lecker. 

Und worauf am wenigsten?

Manchmal habe ich Angst, dass mich bestimmte Aufgaben überfordern könnten. Hin und wieder steigere ich mich in solche Gedanken hinein und stresse mich dadurch selbst. Aber eigentlich ist das nur in meinem Kopf. In solchen Situationen hilft es mir, mit Kollegen über das vermeintliche Problem zu reden. Oft führt allein das Gespräch darüber schon dazu, dass sich das Problem auflöst oder zumindest kleiner wird. 

Was war bisher der schönste Moment im Referendariat? 

Ich durfte mal mit zu einem Termin am Amtsgericht. Das war ziemlich cool und hat Spaß gemacht. Dass ich vor Gericht erscheinen darf zeigt ja irgendwie, dass mir einiges an Vertrauen entgegengebracht wird – das hat mich besonders gefreut.  

Was machen Sie neben der Juristerei noch gerne? 

Ich mache gerne Sport. Außerdem trainiere ich zusammen mit meiner Schwester ehrenamtlich eine Kindergruppe in unserem Leichtathletikverein. Ansonsten gehe ich gerne mit Freunden essen. 

Vielen Dank für das Gespräch. 

 

Das Interview ist zuerst bei LTO-karriere.de erschienenund ist hier abrufbar.

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