Series A - F

Sobald ein Gründer-Team eine gewisse Kundenbasis und einen konstanten Umsatz erzielt, stellt sich die Frage: Wie geht es weiter? Dafür braucht es häufig weiteres Kapital, das in den weiteren Finanzierungsrunden (Series A & co) eingesammelt werden kann. Das Kapital soll das weitere Wachstum, die Skalierung des Produkts oder der Dienstleistung garantieren und zieht häufig traditionellere Venture Capital-Unternehmen an. Die Buchstaben nach dem Begriff "Series" stehen dafür für einen fortlaufenden, weiteren Schritt in den Finanzierungsrunden. 

Dort entstehen neue juristische und vor allen Dingen auch strategische Fragestellungen. Auf welche Konditionen ist in den jeweiligen Finanzierungsrunden zu achten? Wie kann man potentielle Partner strategisch nach Risiken durchforsten und wie durchsuchen uns potentielle Partner? Wie können wir uns darauf bestmöglich vorbereiten? Je weiter die Finanzierungsphase voranschreitet, desto wichtiger ist eine solide und nachhaltige Struktur und desto professioneller wird das Umfeld. 

 

Die Top 4 Fragestellungen wenn du auf der Suche nach Kapital bist.

#1 Wie legt man in einer Finanzierungsrunde die Rahmenbedingungen fest? (Term Sheet)

Im Term Sheet, auch Letter of Intent (LOI) oder Absichtserklärung genannt, legen die Gründer gemeinsam mit den Investoren im Vorfeld einer Finanzierungsrunde die wesentlichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen fest. Das Term Sheet ist in der Regel unverbindlich und damit rechtlich nicht bindend ausgestaltet. Allerdings wird auf der Grundlage des ausverhandelten Term Sheets das rechtlich bindende Investment- und Shareholderagreement erstellt. Spätere Abweichungen vom Term Sheet sind dabei zwar rechtlich möglich, dennoch halten die Investoren üblicherweise an den Vereinbarungen des Term Sheets fest. Daher müssen Gründer die Term Sheet Verhandlungen von Beginn an sehr ernst nehmen und sämtliche wichtigen Aspekte der Beteiligung bereits darin verankern. Fehler bei der Verhandlung des Term Sheets können oftmals im späteren Verlauf der Finanzierungsrunde nicht mehr gut gemacht werden. Es ist daher dringend empfehlenswert sich bereits bei der Verhandlung der Inhalte des Term Sheets und nicht erst bei der Erstellung und Verhandlung des Investment- und Shareholderagreements beraten zu lassen. Je ausführlicher das Term Sheet gestaltet und ausverhandelt ist, desto schneller und einfacher können Finanzierungsrunden erfolgreich abgeschlossen werden.

#2 Was ist eine Due Diligence? Und warum braucht es sie?

Vor einer Beteiligung führen die Investoren üblicherweise eine Due Diligence durch. Der Investor und seine wirtschaftlichen und rechtlichen Berater durchleuchten dabei das Start-up und prüfen die wirtschaftliche und rechtliche Lage des Start-ups. Hierfür übersendet der Investor in der Regel eine Anforderungsliste, in der er die für seine Investmententscheidung erheblichen Dokumente und Informationen anfragt. Die Gründer stellen sodann die Dokumente zumeist in einem virtuellen Datenraum zur Verfügung, auf den der Investor und seine Berater Zugriff erhalten. Im Zentrum der rechtlichen Prüfung stehen dabei meist die gesellschaftsrechtlichen Dokumente, wie die Gründungsurkunde und Dokumente zu früheren Beteiligungen und Finanzierungen, die Rechte des Unternehmens an Geistigem Eigentum, die Zulässigkeit des Geschäftsmodells, die Einhaltung datenschutzrechtlicher Verpflichtungen und die Prüfung der bestehenden Arbeitsverhältnisse. Die Due Diligence beeinflusst dabei nicht nur die Entscheidung, ob der Investor in das Startup investiert, sondern auch welche Bewertung er zugrunde legt und welche Regelungen, oftmals zu Lasten der Gründer, in die Beteiligungs- und Gesellschaftervereinbarung aufzunehmen sind. Daher ist es wichtig, dass möglichst im Vorfeld der Due Diligence etwaige frühere Fehler ausgemerzt werden und die Due Diligence sorgfältig vorbereitet wird (mehr dazu liest du hier und hier). Erfahrene Venture Capital Rechtsanwälte kennen die üblichen Problemkreise und zu behebenden Fehler bei Start-ups.

 

#3 Warum bedarf es einer Beteiligungsvereinbarung / Gesellschaftervereinbarung?

In der Beteiligungsvereinbarung (auch „Investment Agreement“) regeln die Gründer bzw. Altgesellschafter mit den Investoren, zu welchen wirtschaftlichen Bedingungen sich diese an der Gesellschaft beteiligen. Insbesondere Bewertung, Investitionsbeträge, Umsetzung des Investments und Gründergarantien werden hier geregelt. In der Gesellschaftervereinbarung werden daneben die Rechte und Pflichten der Alt- und Neu-Gesellschafter nach dem Investment festgehalten und die Beteiligten für weitere Finanzierungsrunden bzw. den späteren Exit vertraglich gebunden. Klassische Regelungen sind hier unter anderem das Gründer-Vesting, Tag- und Drag-Along-Regelungen und Liquidationspräferenzen.

#4 ESOP & Co - Wie kann ich ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm aufsetzen?

Gerade in der Anfangsphase haben Start-ups häufig nur begrenztes Kapital um qualifizierte Fachkräfte zu locken. Dies kann häufig durch Mitarbeiterbeteiligungsprogramme aufgefangen werden. Sei es durch die Gewährung von Geschäftsanteilen, Anteilsoptionen (Stock Options), Stock Appreciation Rights oder virtuellen Anteilen (Phantom Shares). In jedem Fall geht es darum, das passende Programm für das jeweilige Startup zu finden. Etabliert hat sich hier die rein vertragliche virtuelle Mitarbeiterbeteiligung (auch VESOP). Wie immer, sollte man jedoch im Einzelfall prüfen, ob diese Lösung die richtige ist. Neben steuerlichen Fragestellungen sollte man vor allem auf die Üblichkeit der Beteiligung achten und überlegen, wer die Mitarbeiterbeteiligung wirtschaftlich tragen soll. Insbesondere ist darauf zu achten, dass eine Mitarbeiterbeteiligung nicht zukünftige Investments oder gar einen Exit behindert.

Deine Frage ist nicht dabei? Vielleicht können wir dir anders helfen.

Wir sind eine große Kanzlei voller Kolleginnen und Kollegen mit viel Erfahrung in der Start-up-Beratung. Und zwar von der Gründung bis zum Ende. Setz dich gerne mit uns in Verbindung und wir besprechen gemeinsam das weitere Vorgehen in einem unverbindlichen Erstgespräch.

 

Mittlerweile befinde ich in einer Exit-Phase. Wo finde ich Informationen dazu?

Glückwunsch! Dann solltest du dich hier umschauen: Exit | LUTHER Rechtsanwaltsgesellschaft mbH (luther-lawfirm.com)