Vielseitigkeit im Bereich Datenschutz/IT-Recht - Judith de Vries im Interview

 

 

Judith de Vries war als wissenschaftliche Mitarbeiterin im IT-Team am Kölner Standort tätig. Im Interview berichtet sie darüber, was den Bereich Datenschutz/IT-Recht so vielseitig und spannend macht, über die Einbindung in die Mandatsarbeit und wie man mit Rechtsentwürfen im Europäischen Parlament landet.

Frau de Vries, warum haben Sie sich für eine WiMi-Tätigkeit bei Luther entschieden?

 

Die richtigen Ausbildungsschritte zu wählen ist wichtig. Ich wollte die Arbeit in einer Großkanzlei weiter kennenlernen, weil ich die herausragende fachliche Expertise und die Möglichkeit zum vertieften Arbeiten in Spezialgebieten faszinierend finde. Aus diesem Grund habe ich nach dem 1. Staatsexamen bewusst nach einer Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einer renommierten Kanzlei gesucht. Bei meiner Suche und schon zuvor hatte ich viel Gutes über Luther, die Zusammenarbeit und die dortige Ausbildung gehört. Fachlich gewann ich den Eindruck, dass bei Luther gerade auch im Bereich Datenschutz-/IT-Recht die Möglichkeit besteht, durch die Zusammenarbeit im Team Expertise zu gewinnen. Bereits im Vorfeld hat mich das Interview der Partnerin des Teams, Silvia C. Bauer, sehr angesprochen. Über ihre Tätigkeit als externe Unternehmensverantwortliche im Datenschutz beschreibt sie, dass es nicht nur zu ihren Aufgaben gehört, fachlich auf hohem Niveau zu arbeiten, sondern ebenso bei sensiblen datenschutzrechtlichen Fragestellungen für ein vertrauensvolles Diskussionsklima und eine wertschätzende Atmosphäre zu sorgen, in der Gespräche und Verhandlungen effizient geführt werden können. Ich empfinde dies als interessante und erstrebenswerte Zielsetzung. Ähnliche Ziele und Werte des Teams wurden mir in dem Vorstellungsgespräch mit dem zuständigen Partner, Herrn Dr. Michael Rath, bestätigt. Zu Beginn des Gesprächs ist Herr Dr. Rath mit Interesse auf meinen Hintergrund eingegangen, um mich später gezielt einsetzen zu können. Ich gewann das Gefühl, dass es den wissenschaftlichen Mitarbeitern bei Luther im Datenschutz-/IT-Recht ermöglicht wird, von Anfang an direkt im Mandatsgeschäft mitzuarbeiten. Bereits der Bewerbungsprozess hat mir viel Freude bereitet. Der Eindruck, dass mich zudem ein freundliches Team erwartet und ich effektiv gefördert werde, hat mich schließlich zu meiner finalen Entscheidung bewegt, bei Luther tätig zu werden.

 

Welche Möglichkeiten bietet Ihnen die Kanzlei?

Bei Luther wird es mir ermöglicht, den abwechslungsreichen Alltag einer deutschen Großkanzlei näher kennenzulernen. Im Bereich Datenschutz-/IT-Recht habe ich die Möglichkeit, viele Facetten des Fachbereichs kennenzulernen. Auf selbstständiges Arbeiten und Eigeninitiative wird hier besonders Wert gelegt. Außergewöhnlich ist vor allem die starke Einbindung in die Mandatsarbeit. So durfte ich direkt zu Beginn an rechtlichen Gutachten schreiben. Auch der ermöglichte Kontakt zu Mandanten, etwa durch die Teilnahme an Calls, machte die Arbeit spannend. Ein besonderes Highlight war die Arbeit an Änderungen des Entwurfs der neuen „künstliche Intelligenz-Verordnung“ für das EU-Parlament, zusammen mit einem weiteren Partner des Teams, Herrn Christian Kuß. Zusätzlich wird die Möglichkeit zur Veröffentlichung von wissenschaftlichen Texten in der Kanzlei sehr gefördert. Konkrete Vorteile bietet auch das sehr umfassende Fortbildungsprogramm der „Luther.academy“ zur Vorbereitung auf das 2. Staatsexamen. Für mich war es wertvoll, dass ich bereits vor meinem Referendariat – auch als wissenschaftliche Mitarbeiterin – an den Kursen teilnehmen durfte. Wenn man einmal bei Luther gearbeitet hat, ist eine Teilnahme an den Klausurenkursen und den Repetitorien während des gesamten Referendariats möglich. Seitens der „Luther.academy“ gibt es außerdem immer wieder spannende Vorträge, um die eigenen Skills als angehende Associate zu verbessern und zu schärfen.

 

Wie sieht ein typischer Arbeitstag als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich IP/IT-Recht aus?

Der Arbeitstag ist geprägt von selbständigem Arbeiten. Dies lehrte mir eine strukturierte und eigenständige Erarbeitung von Lösungswegen zu bestimmten Problemstellungen. Diese konnte ich dann mit dem zuständigen Anwalt besprechen und bekam direktes Feedback von den Associates und Partnern. Das war motivierend und half mir bei der fachlichen Weiterentwicklung.

Als etwas Besonderes empfinde ich es, dass ein aktives Mentoring gewährt wird. So kam zum Beispiel der Partner des Teams, Dr. Michael Rath, regelmäßig persönlich zu mir und erkundigt sich nach dem Stand der Dinge. Einmal in der Woche gab es ein Teammeeting, bei dem ebenfalls ein konstruktiver Austausch stattgefunden hat.

 

Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie morgens in die Kanzlei fahren?

Ich freue mich auf eine Atmosphäre, die von Respekt und Wertschätzung geprägt ist. In meiner Rolle als wissenschaftliche Mitarbeiterin empfinde ich Hilfsbereitschaft im Team und profitiere entsprechend von der Möglichkeit, jederzeit Fragen stellen zu können. Außerdem ermutigt die Würdigung der Arbeitsergebnisse von Associate und Partner-Seiten mich sehr und schafft noch mehr Freude an der Arbeit. Natürlich trägt auch die sonnige Mittagspause vor der Kanzlei am Rhein dazu bei, die Freude am Arbeitsalltag zu steigern.

 

Dass in Großkanzleien eine hohe Arbeitsbelastung zum Alltag gehört, ist ein immer wieder bestätigtes Klischee. Welchen Takt gibt Luther vor?

Mein Eindruck ist, dass Luther hier besonders agiert. Wissenschaftliche Mitarbeiter werden auf Stundenbasis eingestellt und es wird sehr darauf geachtet, dass diese Zeiten auch eingehalten werden. Auch von wissenschaftlichen Mitarbeitern in anderen Teams bei Luther habe ich kaum von notwendigen Überstunden gehört. Speziell für die individuellen Aufgaben ist die Zeiteinteilung üblicherweise gut gewählt. Gerade bei wissenschaftlichen Mitarbeitern wird betont, sich die notwendige Zeit zu lassen, umfassend in Themen einzulesen und darauf basierend fundierte Lösungen zu erarbeiten. So wurde von Anfang an kommuniziert, dass der Inhalt im Vordergrund steht. Qualitativ auf hohem Niveau zu arbeiten, fordert heraus, aber überfordert unter den gegebenen Umständen nicht.

 

Woher wussten Sie, welcher Rechtsbereich für Sie der richtige ist? Haben Sie andere Bereiche ebenfalls ausprobiert, bevor Sie sich für IP/IT-Recht entschieden haben?

Bereits im Studium hatte ich die Möglichkeit, die Querschnittsmaterie Datenschutz- und Informationsrecht, wie auch Kartellrecht, im Rahmen des Schwerpunktbereichs, kennenzulernen. Nachdem ich mich in meiner praktischen Studienzeit in einer anderen Großkanzlei schon einmal mit Datenschutz und IT-Recht in der Praxis auseinandersetzen konnte, war ich von dem Thema überzeugt.

Die Digitalisierung, insbesondere der Bereich Künstliche Intelligenz ist das Thema der Zukunft und steht noch vor spannenden Entwicklungen. Die IT ist einer der größten Hebel für Unternehmen, um den wirtschaftlichen Herausforderungen der Zukunft standzuhalten. Auch die korrekte Regulierung ist essentiell. An diesem so aktuellen und innovativen Thema zu arbeiten ist für die digitale Welt von Morgen ungemein wichtig. Die hierbei bestehende Möglichkeit und Notwendigkeit, kreative Lösungsansätze zu entwickeln und aktiv mitzugestalten, fasziniert mich.

 

Sind Noten wirklich alles? Klar ist, dass eine gute Note Türen öffnen kann. Aber welche Rolle spielt die Persönlichkeit aus Ihrer Sicht als Bewerber?

Tatsächlich ist es sehr verbreitet, dass die Note das relevante Einstellungskriterium für die Einladung zu Vorstellungsgesprächen ist. Aus meiner Sicht sind Noten jedoch nicht alles.

Fachliche Expertise ist zwar eine Voraussetzung, um die Arbeit zu erledigen, aber dennoch sind Persönlichkeitsmerkmale wie Integrität, eine immer konstruktive Haltung und ein respektvoller Umgang entscheidend für eine gelingende Zusammenarbeit.

Wenn man eine Stelle erhalten hat, kann man sicherlich mit persönlichem Engagement und der eigenen Persönlichkeit zusätzlich punkten. Soweit man eine Enttäuschung im ersten Examen erfahren hat, ist es wichtig, sich davon nicht entmutigen zu lassen. Es gibt viele Möglichkeiten auch für alternative Karrierewege, die man vielleicht auf den ersten Blick nicht vor Augen hat. Das ist schließlich auch das Spannende am Jura-Studium.

 

Was war bisher der schönste Moment während Ihrer wissenschaftlichen Mitarbeit?

Während meiner Tätigkeit bei Luther habe ich bereits viele schöne Momente erleben dürfen. Insbesondere macht es mir Freude, wenn ich für eine herausfordernde Aufgabe einen kreativen Lösungsansatz finden und erarbeiten kann. Schön ist es in diesem Zusammenhang, sich mit den anwaltlichen und wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fachlich aber auch mal persönlich auszutauschen. Natürlich freut es mich auch, ein positives und wertschätzendes Feedback zu erhalten. Um ein konkretes Beispiel zu nennen, so empfand ich einen schönen Moment, als ich meinen Namen unter einem verfassten veröffentlichten wissenschaftlichen Artikel entdeckt habe, was in Großkanzleien eher unüblich ist.

 

Wie würden Sie Ihre Zeit bei Luther in drei Worten zusammenfassen?

Ermutigend, herausfordernd, abwechslungsreich.

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