Anwälte schnuppern Start-up Luft

Virtuos mit wilden Ideen zu jonglieren und in Gruppenarbeit Prototypen zu entwickeln, gehört für Anwälte bei weitem nicht zum Tagesgeschäft. Umso spannender war ein Workshop, bei dem Luther-Anwälte die Methoden digitaler Geschäftsentwicklung und digitale Innovationen einem harten Praxistest unterzogen.

Die Digitalisierung ist auch für Anwälte ein absolutes Top-Thema

In nahezu allen Branchen sorgt die Digitalisierung für massive Umbrüche. Wer sich nicht anpasst, kann ganz schnell von der Bildfläche verschwinden. Kenntnis über Methoden und Denkweisen rund um die digitale Geschäftsentwicklung schafft ein besseres Verständnis, wie Unternehmen diesem Wandel begegnen. Auch für uns als Anwälte ist das unverzichtbar, wenn wir die Herausforderungen unserer Mandanten genau verstehen und punktgenau beraten wollen.

„Beim Elevator Pitch musst Du auf den Punkt überzeugen“

„Noch zwei Minuten. Dann stellt ihr euren Prototypen vor!“, lautet die Ansage nach einem aufregenden Workshop-Tag. Doch der Reihe nach:

Uns – zehn Associates von Luther – führt der Entwicklungsweg digitaler Geschäftsmodelle über kreative Ideen und bunte Post-its Anfang Februar in das Otto Bock Science Center in Berlin. Bei der „Luther Digital Journey“, im Rahmen der Luther.academy, lernen wir in anderthalb Tagen verschiedene Methoden zur Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle hautnah kennen.

Das vielfältige Programm gibt einen tiefen Einblick in die typischen Gründungsschritte eines Start-ups – von der Idee über die Geschäftsmodellentwicklung bis hin zum Investoren-Pitch.

Kreative Ideen sind gefragt

Schon bei der Ideenfindung zu Beginn des Workshop wird klar: Hier geht es raus aus der Komfortzone. Für lange Analysen und präzise Formulierungen ist keine Zeit. Es geht darum, möglichst schnell möglichst viele Ideen, Gedanken und Assoziationen zu sammeln. Und dann iterativ zu verfeinern, zu verwerfen oder doch in eine völlig andere Richtung zu lenken - „pivotieren“ - wie es im Start-up-Jargon heißt. Anything goes, aber nur in engen Zeitfenstern. Immer wieder unterbricht das Piepen des Timers die aktuelle Session und läutet den nächsten Arbeitsblock ein.

Unterteilt in zwei Gruppen probieren wir diverse Methoden aus. Ausgehend von Themen-Clustern folgt eine Stakeholder-Analyse. Dann werden Personas erstellt und lebhaft verkörpert. Die angewandten Kreativmethoden kosten oft Überwindung und erfordern jede Menge Spontaneität. Aber sie fördern die kontinuierliche Produktion zahlreicher Post-its.

Zwischendurch wird immer wieder hinterfragt, sortiert und neu priorisiert. Wir kommen uns ein bisschen vor wie im Labor eines verrückten Alchemisten. Aus Ideen lässt sich Gold machen, man muss sie nur lange genug „challengen“ und richtig kombinieren.

"Denkt radikaler"

Als wir uns mit Methoden wie dem Business Model Canvas zielstrebig in Richtung konkreter Geschäftsmodelle bewegen, offenbart sich eine Kluft zwischen Bekanntem und Neuem. Schnell wird klar, dass im digitalen Geschäft Aspekte im Vordergrund stehen, mit denen wir als Anwälte im Arbeitsalltag in keiner Weise konfrontiert sind. „Wie skaliert das denn?“ Und „kann man weitere Akteure gewinnbringend einbeziehen?“ Bei den ersten Geschäftsentwürfen stellen die Moderatoren fest, dass zu viele Mauern mitgedacht sind. Schritt für Schritt entfernen wir uns von dem heutigen Geschäft im Rechtsmarkt. Die Devise lautet: „Denkt radikaler!“

Fazit

Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass die Welt neuer Geschäftsmodelle nicht nur andere Arbeitsweisen, sondern auch ein völlig anderes Mindset erfordert. So ist die Experimentierfreude eine der wenigen Konstanten im Angesicht des digitalen Wandels. Für die Teilnehmer des Workshops geht es jetzt darum, diese Offenheit gegenüber neuen Ideen zu bewahren und in den Arbeitsalltag mitzunehmen.

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